HRV-Messung – Herzratenvariabilität

Allgemeine Info

Was ist die HRV-Messung?

Die HRV-Messung zeigt die Fähigkeit des Herzens, sich flexibel an Belastungen anzupassen, und bietet Einblicke in den aktuellen Gesundheitszustand des vegetativen Nervensystems. Dabei beschreibt die Herzratenvariabilität (HRV, englisch heart rate variability) oder auch Herzfrequenzvariabilität (HFV) die Variation der zeitlichen Abstände zwischen aufeinanderfolgenden regulären Herzschlägen. Das vegetative oder auch „autonome“ Nervensystem steuert alle unbewussten Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Kreislauf und Verdauung – also Prozesse, die der Mensch nicht willentlich kontrollieren kann. Es besteht aus zwei Anteilen: dem Parasympathikus (zuständig für Ruhe und Erholung) und dem Sympathikus (zuständig für Aktivität und Stressreaktionen). Diese Systeme arbeiten als Gegenspieler und nutzen spezifische Botenstoffe wie Acetylcholin bzw. Adrenalin und Noradrenalin, um ihre Effekte zu vermitteln. Die Anpassung der Herzfrequenz an atmungsbedingte wechselnde Druckverhältnisse im Brustkorb wird maßgeblich durch den Vagusnerv gesteuert, eine hohe HRV zeigt also eine gute Funktion des Parasympathikus an. Je höher der Einfluß von Stresshormonen auf den Organismus, desto schlechter wird die HRV:

Unser Herz verfügt selbst über ein Netzwerk aus Nerven, durch die es auf Signale des autonomen Nervensystems reagiert. Dieses registriert ununterbrochen äußere und innere Reize wie Gefahrensituationen und Erregungszustände und passt bei „Bedrohung“ dann über den Sympathikus-Anteil Herzschlag und Blutdruck an.

Zusammengefasst lässt sich sagen:

  • Menschen mit geringer Herzratenvariabilität reagieren schnell überfordert auf äußere Ereignisse und empfinden sie als stressig. Ihre Herzfrequenz bleibt bei äußeren Einflüssen relativ konstant, was langfristig mit Herzkrankheiten, Depressionen und anderen gesundheitlichen Problemen korreliert ist.
  • Eine hohe Herzratenvariabilität hingegen weist auf eine größere Belastbarkeit hin. Betroffene empfinden seltener Stress, was zu einem stabileren Gesundheitszustand führt.

Die Messung der Herzratenvariabilität bietet also eine effektive Möglichkeit, die Anpassungsfähigkeit des Herzschlags und des vegetativen Nervensystems an die wechselnden und wachsenden Herausforderungen des Alltags zu visualisieren. Zudem gibt sie Aufschluss über die Fähigkeit des gesamten Organismus, auf äußere und innere Reize zu reagieren.

Behandlung

Wie läuft eine HRV-Messung ab?

Die Kurzzeit-HRV-Messung wird ähnlich wie ein EKG durchgeführt und dauert etwa 20 Minuten. Elektroden werden am Körper angebracht, um die Herzschläge zu erfassen und die Variabilität zu berechnen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Einnahme von kreislaufwirksamen Medikamenten wie Betablockern die Messergebnisse beeinflussen kann.

Anwendungsgebiete

Wann ist eine HRV-Messung sinnvoll?

Aus präventiven Aspekten ist eine HRV-Messung im Grunde für jeden Menschen sinnvoll. Für Menschen mit hoher Stressbelastung und/oder chronischen Erkrankungen visualisiert die HRV-Messung die Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem, was als Motivation für Achtsamkeits- und Entspannungsübungen dienen kann und dadurch einen zusätzlichen Therapieansatz erschließt. Eine hohe Herzfrequenzvariabilität ist ein Zeichen für eine gute Anpassungsfähigkeit des Herzens und wirkt sich schützend und positiv auf die Funktionen des Körpers aus. Hingegen ist eine dauerhaft reduzierte HRV vermehrt mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken und Erkrankungen verbunden.

Die HRV-Messung kann helfen bei:

  • Überwachung der vegetativen Regulationsfähigkeit
  • Erkennung von Übertraining bei Sportlern
  • Verbesserung der Stressresilienz durch Entspannungs- und Atemübungen

Eine verbesserte HRV kann durch gezielte Übungen und regelmäßiges Training erreicht werden, was langfristig zu einer besseren Anpassung des Körpers an Stress und zu einer verbesserten allgemeinen Gesundheit führt.

Kosten

Bei dieser Behandlung handelt es sich um eine privatärztliche Leistung für privat Krankenversicherte oder selbstzahlende Patienten. Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Auch bei privaten Krankenkassen ist eine Kostenübernahme nicht immer gesichert und sollte daher im Einzelfall vorher abgeklärt werden.

Wir informieren Sie gerne persönlich über mögliche Kosten.

Bei Interesse vereinbaren Sie noch heute einen Termin. Im Rahmen dieses Termins werden unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Beschwerden gegebenenfalls sinnvolle weiterführende Schritte besprochen und auf Wunsch eingeleitet – wir beraten Sie gerne!