ERSCHÖPFUNG – FATIGUE

ALLGEMEINE INFO

WAS IST ERSCHÖPFUNG (FATIGUE)?

Erschöpfung, auch als Fatigue bezeichnet, ist ein Zustand körperlicher und geistiger Schwäche, der weit über das normale Maß an Müdigkeit hinausgeht. Sie ist oft das Ergebnis körperlicher oder seelischer Anstrengung, kann jedoch auch ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein. Im Gegensatz zur normalen Müdigkeit oder Abgeschlagenheit erholen sich Betroffene auch nach ausreichendem Schlaf oder Ruhe nicht vollständig. Die Fatigue kann sowohl akut als auch chronisch auftreten und beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich.

Erschöpfung kann mit einer Vielzahl von Faktoren assoziiert sein, darunter:

  • Physische Ursachen: Chronische Erkrankungen wie Krebs (Tumor-Fatigue), Anämien, Infektionen (z. B. Covid-19), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und endokrine Störungen wie Schilddrüsenerkrankungen
  • Psychische Faktoren: Depressionen, Angststörungen und stressbedingte Erkrankungen wie Burnout.
  • Medikamentöse Einflüsse: Bestimmte Medikamente, wie Chemotherapeutika, starke Schmerzmittel oder Sedativa, können die Erschöpfung verstärken.
  • Lebensstil und Umweltfaktoren: Bewegungsmangel, Schlafstörungen, ungesunde Ernährung und anhaltender Stress tragen ebenfalls zur Erschöpfung bei.

Erschöpfung ist ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Besonders häufig tritt sie bei Patienten mit chronischen Krankheiten auf. Studien zeigen, dass etwa 20 % der Bevölkerung regelmäßig unter Erschöpfungssymptomen leiden, wobei diese Rate bei chronisch Kranken, insbesondere Krebspatienten, deutlich höher liegt. In diesen Gruppen kann die Fatigue zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen und ist oft eines der belastendsten Symptome.

Erschöpfung kann weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben haben, wenn sie die Fähigkeit zur Arbeit und zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben erheblich beeinträchtigt, auch die psychische Gesundheit gerät dann oft in Mitleidenschaft.

ABGRENZUNG ZWISCHEN ERSCHÖPFUNG/FATIGUE UND CHRONISCHEM ERSCHÖPFUNGSSYNDROM (CFS)

Die Fatigue kann sowohl akut als auch chronisch auftreten. Es ist wichtig, zwischen allgemeiner Erschöpfung (Fatigue) und dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (Chronischen Fatigue-Syndrom – CFS) zu unterscheiden. Das Chronische Erschöpfungssyndrom, auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) – also ME/CFS bekannt, ist eine schwerwiegende Erkrankung und ist gekennzeichnet durch eine anhaltende, unerklärliche Erschöpfung, die nicht durch Ruhe verbessert, mindestens sechs Monate andauert und durch weitere Symptome begleitet werden, z. B. PEM.

BURNOUT UND ERSCHÖPFUNG

Burnout ist ein weiteres Syndrom, das eng mit Erschöpfung assoziiert ist, aber gesondert betrachtet werden sollte. Burnout resultiert in der Regel aus anhaltendem, starkem Stress, der mit beruflichen oder persönlichen Anforderungen zusammenhängt. Es entwickelt sich oft über einen längeren Zeitraum und ist gekennzeichnet durch emotionale Erschöpfung, Entfremdung von der Arbeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Menschen, die von Burnout betroffen sind, leiden zwar meist ebenfalls unter ständiger Müdigkeit und Antriebslosigkeit, das zentrale Kriterium jedoch ist das Gefühl der Überforderung und des Ausgebranntseins. So ist das klassische Burnout im Gegensatz zur Fatigue spezifisch mit stressbedingter Überlastung verbunden und erfordert daher oft zusätzlich zielgerichtete therapeutische Interventionen, die Stressmanagement und Lebensstiländerungen betreffen.

Sie leiden unter Erschöpfung und suchen nach weiteren Therapiemöglichkeiten? Wir im MEDIVITUM in Wiesbaden beraten und unterstützen Sie.

 

SYMPTOME UND ANZEICHEN

WAS SIND DIE TYPISCHEN SYMPTOME VON ERSCHÖPFUNG?

Typische Anzeichen von Erschöpfung sind:

  • Anhaltende Müdigkeit, die auch durch Schlaf nicht ausreichend gelindert wird
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
  • Antriebslosigkeit und fehlende Motivation
  • Schlafstörungen und nicht erholsamer Schlaf
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Fatigue mit den folgenden Begleiterscheinungen auftritt:

  • chronisches Fieber oder Nachtschweiß
  • geschwollene Lymphknoten
  • unfreiwilliger Gewichtsverlust
  • Muskelschwäche und/oder -schmerzen
  • Ausschlag bei gleichzeitigen Gelenkschmerzen und/oder Steifheit
  • Auswurf oder Erbrechen von Blut, blutiger oder schwarzer Stuhl
  • Kopfschmerzen oder Verlust des Sehvermögens (insbesondere bei älteren Menschen)
  • Kurzatmigkeit
  • Verwirrung oder Suizidgedanken

Betroffene mit diesen schweren Begleitsymptomen müssen primär dringlich Ihren Hausarzt aufsuchen, um weitere Diagnostik durchführen zu lassen!

Haben Sie diese Symptome bei sich wiedergefunden? Leiden Sie unter Erschöpfung? Neigen Sie zu Erschöpfungen und suchen weitere Therapiemöglichkeiten – Wir im MEDIVITUM in Wiesbaden begleiten Sie, beraten Sie auch in alternativen Behandlungsmöglichkeiten und unterstützen Sie dabei.

 

Therapie und Behandlungen

WIE WIRD ERSCHÖPFUNG BEHANDELT?

Die Behandlung von Erschöpfung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die körperlichen als auch die psychischen Ursachen berücksichtigt.
Handelt es sich bei der Erschöpfung um ein Begleitsymptom einer anderen schweren Erkrankung, muss diese natürlich vorrangig identifiziert und behandelt werden.

Zu den gängigen Behandlungsstrategien gehören:

  • Medikamentöse Behandlung: Je nach Ursache können Medikamente zur Behandlung der Grunderkrankung oder zur Symptomlinderung eingesetzt werden.
  • Entspannungsverfahren und Verhaltenstherapie: Besonders wirksam bei psychisch bedingter Erschöpfung, um negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu ändern.
  • Schlafhygiene: Verbesserung der Schlafgewohnheiten, um eine bessere Erholung zu fördern.
  • Ernährungsumstellung und Bewegung: Gesunde Ernährung und moderate Bewegung können helfen, die Energielevels zu steigern und die Symptome zu lindern.

Funktionelle Medizin

WIE KANN FUNKTIONELLE MEDIZIN BEI ERSCHÖPFUNG HELFEN?

In der funktionellen Medizin wird Erschöpfung ganzheitlich betrachtet, wobei die zugrunde liegenden Ursachen identifiziert und behandelt werden. Die Ansätze umfassen:

  • Erweiterte Labordiagnostik: verschiedene Parameter können mit massiven Erschöpfungssymptomen assoziiert sein, darunter z. B. Eisenmangel, Schilddrüsenunterfunktion, mitochondriale Dysfunktion, Vitamin- und Hormonmängel sowie immunologische Ungleichgewichte.
  • Regulation des vegetativen Nervensystems: durch entsprechende Übungen, naturheilkundliche Anwendungen und verschiedene medikamentöse Ansätze
  • Personalisierte Ernährungspläne: Anpassung der Ernährung zur Verbesserung der Energielevels
  • Darmgesundheit: Förderung einer gesunden Darmflora durch Probiotika und Präbiotika, da ein gesunder Darm wesentlich zur Energieproduktion beiträgt.
  • Stressmanagement und Entspannungstechniken: Reduktion von Stress durch Techniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen, um die Stressresilienz zu verbessern und die Erschöpfung zu mindern.

Wir im MEDIVITUM in Wiesbaden beraten Sie individuell und spezialisiert. Kontaktieren Sie uns als Experten. In einem persönlichen Gespräch nehmen wir uns Zeit und entscheiden mit Ihnen, ob weitere Therapiemaßnahmen erfolgreich sein können.