Erweiterte Labordiagnostik
Allgemeine Info
WAS BEDEUTET ERWEITERTE LABORDIAGNOSTIK?
Erweiterte Labordiagnostik bezeichnet jede Art von Laboranalyse, die über die herkömmlichen Untersuchungen im Rahmen der Regelversorgung hinausgeht. Während die Standardlabordiagnostik sich in der Regel auf basale Blut- und Urinwerte beschränkt, kann es je nach Beschwerdebild manchmal sinnvoll sein, tiefgreifendere Analytik zu betreiben, um bessere Einblicke in bestimmte Funktionen des Körpers zu erhalten. Hier steht uns eine breite Palette von Tests und Analysen zur Verfügung, die – obwohl sie eben nicht Bestandteil von Routineuntersuchungen sind – dennoch helfen können, komplexe gesundheitliche Probleme und versteckte Ungleichgewichte im Körper aufzudecken.
So sind in der konventionellen Medizin beispielsweise spezifische Nährstoffmängel, hormonelle Dysbalancen, genetische Prädispositionen oder Toxinbelastungen nur selten Gegenstand von Laboranalytik. Auch Abweichungen, die noch gerade eben im Normbereich liegen, werden in der funktionellen Medizin mitunter kritisch bewertet, um frühzeitig gesundheitliche Risiken zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ermöglichen.
Unser hochspezialisiertes und budgetiertes Medizinsystem sieht für bestimmte Symptome oder Erkrankungen jeweils eine oft eingeschränkte Auswahl an Labordiagnostik vor, die dann auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. Für viele Patienten ist dies ausreichend, um ihre Beschwerden zu behandeln. Allerdings gibt es auch Patienten, deren Beschwerden sich primär nicht mit dieser eingeschränkten Labordiagnostik erfassen lassen. Solche Fälle werden dann häufig als „atypisch“, „idiopathisch“ oder psychosomatisch eingestuft. Diese Situation wird durch die zunehmende Spezialisierung in der Medizin begünstigt, bei der Fachärzte oft gezielt mit dem Auftrag konsultiert werden, eine bestimmte Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen – ein fachübergreifender ganzheitlicher Blick auf die Summe aller Symptome geht uns dabei zunehmend verloren.
Insbesondere in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von unspezifischen Beschwerden ist eine umfassende und interdisziplinäre Anamnese von zentraler Bedeutung, da bestehende Erkrankungen wie Nierenschwäche oder Diabetes die Auswahl der Therapie erheblich beeinflussen können.
Die moderne Labormedizin entwickelt sich ebenso schnell weiter wie die klinischen Fachgebiete und verfügt heute über ein riesengroßes und ständig wachsendes Arsenal an diagnostischen Möglichkeiten. Mit Maß und Bedacht eingesetzt, kann sie zusätzliche Erkenntnisse und Therapieansätze ermöglichen und damit manchmal sogar neue Türen öffnen, wo bislang kein Ausweg war. Daher nehmen wir uns im MEDIVITUM besonders viel Zeit für unsere Patienten und nutzen ganz gezielt auch neue diagnostische Möglichkeiten aus der sich stetig entwickelnden Labormedizin.
Im MEDIVITUM setzen wir Labordiagnostik immer nur individuell nach Ihrer persönlichen Vorgeschichte und Ihren Beschwerden ein. Die Befunde werden Ihnen grundsätzlich ausgehändigt und werden auch mit Ihnen persönlich detailliert besprochen.
Behandlung
Wie läuft eine erweiterte Labordiagnostik ab?
Vor der Labordiagnostik steht immer eine umfangreiche Anamnese, bei der wir Sie detailliert zu Ihrer Krankheitsgeschichte, den Symptomen und Ihrem Lebensstil befragen. Anschließend entscheiden wir gemeinsam über Art und Ausmaß der durchzuführenden Analysen, etwaige entstehende Kosten werden Ihnen vorab transparent mitgeteilt. Die Ergebnisse werden dann in der Zusammenschau analysiert und mit Ihnen besprochen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.
Häufig von uns durchgeführte Untersuchungen sind:
- Mikronährstoff-Analysen: je nach Beschwerdekomplex verschiedene Vitamine, Spurenelemente, Vollblutmineralanalyse, Omega-3 Index aus Erythrozytenmembran, Aminosäuren
- Toxische Metalle: im Vollblut oder bei besonderen Fragestellungen auch im Speichel sowie auch im Urin nach Provokation mit DMPS intravenös
- Hormonspiegel: je nach Beschwerdekomplex und Lebensphase Schilddrüsenhormone, Cortisol, Estradiol, Progesteron, DHEA-S, Pregnenolonsulfat, Testosteron, SHBG sowie auch Steuerungshormone LH und FSH
- Energiehaushalt: z. B. ATP-Profil, Carnitinprofil, Coenzym Q 10
- Histamin-Stoffwechsel: je nach Beschwerdekomplex Histamin im Vollblut, Histaminmetaboliten im Urin, Diaminoxidase (DAO)-Aktivität, DAO-Kofaktoren, DAO und HNMT genetisch, Tryptase, Chromogranin A, Zonulin, IFAB-P
- Suche nach Entzündungstriggern: Allergien, Histaminose, toxische Metalle, Sensibilisierung auf Mercaptane/Thioether bei V. a. Zahnherde, genetische Entzündungsdisposition, Leaky gut, Infektionen mit verschiedenen chronischen Erregern (LTT Lymphozytentransformationstest)
- Darmdiagnostik: funktionelle Stuhlanalyse, Mikrobiom-Analyse, Nahrungsmittel-Allergien (IgE), Zöliakie-Antikörper
- Neurotransmitter: Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, GABA, Glutamat
- Genetik: z. B. DAO (Diaminoxidase), HNMT (Histamin-N-Methyltransferase), COMT (Catechol-O-Methyltransferase), GSTM1/T1/P1 (Glutathion-S-Transferasen)