Fasten

Allgemeine Info

Was hat Fasten mit der Behandlung von ERKRANKUNGEN UND GESUNDHEIT zu tun?

Fasten ist eine uralte Praxis, die seit der Steinzeit ein Teil des menschlichen Lebens ist. Früher lebten Jäger und Sammler an einem Ort, bis die dortigen Ressourcen aufgebraucht waren. Auf der oft wochenlangen Suche nach einem neuen Lebensraum mussten sie mit deutlich weniger Nahrung auskommen. Daher ist unser Körper darauf vorbereitet, über längere Zeit ohne feste Nahrung auszukommen – regelmäßige Fastenperioden unterstützen die optimale Funktion unseres Körpers.

Während des Fastens beginnen unsere Zellen, angesammelte alte und unbrauchbare Stoffe zu recyceln. Dieser „zelluläre Müll“ wird in neue, nützliche Proteine umgewandelt, die der Körper benötigt. Zudem verbessert diese Reinigung der Zellen deren Funktion. Dieser Prozess, bekannt als Autophagie, wurde 2016 mit dem Nobelpreis in Medizin ausgezeichnet.

Neben den physischen Vorteilen hat das Fasten auch positive Auswirkungen auf die Psyche – es hebt die Stimmung, insbesondere wenn in einer Gruppe gefastet wird.

Fasten kann einen Neuanfang für den Körper darstellen und helfen, den Lebensstil nachhaltig zu verändern. Studien zeigen, dass Fastende sechs Monate nach einem Klinikaufenthalt häufiger Sport treiben und sich gesünder ernähren als Nicht-Fastende.

Mehrere Fastenperioden im Jahr sind möglich und förderlich.

Behandlung

Wie FasteT man richtig?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu fasten – entweder alleine zu Hause oder in einer Gruppe unter Anleitung einer Fastenleiterin. Besonders für Anfänger ist das Fasten in der Gruppe empfehlenswert. Hier können Erfahrungen geteilt werden, man erhält Unterstützung und hilfreiche Tipps, um die ersten – oft etwas herausfordernden – Tage des Fastens gut zu überstehen.

Eine Fastenzeit wird in der Regel wie folgt strukturiert: In den ein bis zwei Wochen vor Beginn wird der Konsum von Alkohol, Nikotin, Kaffee und koffeinhaltigen Tees schrittweise reduziert. Auch der Verzehr von Fleisch wird verringert. Ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Fastenbeginn erfolgen sogenannte Entlastungstage, die den Körper auf die bevorstehende Fastenperiode vorbereiten. Die eigentliche Fastenzeit dauert in der Regel fünf bis acht Tage. Nach dem Fasten folgen ein bis zwei Aufbautage, in denen der Körper langsam wieder an normale Nahrung gewöhnt wird.

Fastenprogramm am Standort Wiesbaden

Bitte beachten Sie, dass das gemeinsame Fasten in der Praxis des Schmerz- und Palliativzentrum Rhein Main in Wiesbaden angeboten wird, zu dem das MEDIVITUM gehört. Dort haben wir für unser Patienten und alle Interessierten ein Fasten-Konzept entwickelt, in dem eine Gruppe von maximal 8 Teilnehmern 5 Tage lang gemeinsam fastet. Nach den 5 Tagen wird gemeinsam der erste Aufbautag gemacht.  Sie werden von unserer Fastenleiterin Frau Ciftci die gesamte Zeit sorgfältig begleitet und unterstützt. Frau Ciftci wird Ihnen auch das notwendige Wissen bezüglich Fasten mitgeben. Eine ärztliche Überwachung wird durch Dr. Reisner-Sénélar gewährleistet. Während der Fastenzeit finden verschiedene Anwendungen, wie Qi-Gong, Yoga und Entspannungsübungen statt.

Die Zeit des Fastens wird nicht nur auf Essen verzichtet, es sollte in dieser Zeit in sich gehört werden um den Körper zu spüren und zu entspannen. Daher ist es wichtig, dass der Fastende sich Zeit gibt und einen möglichst stressfreien Zeitraum dafür wählt.

ANwendungsgebiete

Wann kann Fasten helfen?

Die Autophagie (Zellreinigung) spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung von chronischen Schmerzerkrankungen wie Fibromyalgie, Rückenschmerzen und rheumatoide Arthritis. Auch Patienten mit Migräne und/oder Spannungskopfschmerzen, arteriellen Hypertonus und Reizdarmsyndrom können vom Fasten profitieren.

Wir wissen mittlerweile, dass eine gesunde Darmflora maßgeblich zu einem gesunden Immunsystem beiträgt. Fasten kann sich durch die Entlastung des Darms und die Entgiftung positiv auf diese auswirken. Zahlreiche Untersuchungen und Studien weisen darauf hin, dass sich Fasten allgemein positiv auf die Gesunheit und das Wohlbefinden auswirken kann. Allgemein lässt sich sagen, dass es während und nach dem Fasten zu einer deutlichen Besserung vielfältiger Beschwerden kommen kann. Darunter auch viele stressbedingte Symptome, wie etwa Infektanfälligkeit, Schlafstörungen und Erschöpfung.

Folgende Personengruppen sollten nicht fasten:
Kinder, Jugendliche, Schwangere, stillende Mütter, Menschen mit Essstörungen und Untergewicht

Für Menschen mit folgenden Erkrankungen ist Fasten ebenfalls nicht geeignet:

  • Gichtanfälle können unter Fasten neu ausgelöst werden.
  • Gallenkoliken und Gallensteine. Auch hier können Anfälle ausgelöst werden.
  • Herzerkrankungen, starke Leber- oder Nierenfunktionsstörungen: Hier ist eine stationäre Überwachung während des Fastens notwendig.
  • Diabetes Typ I: Nur unter stationären Bedingungen unter Leitung eines erfahrenen
  • Depression: Wenn die Depression milde ist, kann Fasten stimmungsaufhellend wirken. Bei schweren Depressionen kann es zu einer Verschlechterung kommen.

Kosten

Bei dieser Behandlung handelt es sich um eine privatärztliche Leistung für privat Krankenversicherte oder selbstzahlende Patienten. Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Auch bei privaten Krankenkassen ist eine Kostenübernahme nicht immer gesichert und sollte daher im Einzelfall vorher abgeklärt werden.

Wir informieren Sie gerne persönlich über mögliche Kosten.

Bei Interesse vereinbaren Sie noch heute einen Termin. Im Rahmen dieses Termins werden unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Beschwerden gegebenenfalls sinnvolle weiterführende Schritte besprochen und auf Wunsch eingeleitet – wir beraten Sie gerne!